BÄR UND MEDIZIN
Was haben Raumfahrt, Outdoor-Abenteuer und Transplantations-Medizin gemeinsam?
Und wieso haben ausgerechnet Bären die Antwort auf diese Frage? Neuesten
Erkenntnissen zufolge halten die amerikanischen Schwarzbären vielleicht den
Schlüssel des Lebens in ihren Tatzen. Amerikanische Wissenschaftler sind seit
wenigen Jahren dem Winterschlafhormon H.I.T. auf der Spur. Dieser Stoff
ermöglicht es Bären, vier bis sechs Monate lang im Dämmerzustand in einer Höhle
zu verbringen, ohne Urin oder Kot zu produzieren, ohne zu fressen und ohne
nennenswert an Kraft zu verlieren. Menschen dagegen würden in einem halbjährigen
Krankenlager 90 Prozent ihrer Muskelkraft einbüßen. Die Liste der Möglichkeiten,
die sich durch H.I.T. ergeben, hört sich fantastisch an: Nicht nur
Muskelschwund, der bei Schwerelosigkeit in der Raumfahrt eine ernste Rolle
spielt, wird drastisch gemindert. H.I.T. beschleunigt die Heilung von
Unfallverletzungen und es erhöht deutlich die Lebensdauer von Spenderorganen.
Osteoporose wird merklich gemindert und der Zuckerkrankheit möglicherweise der
Schrecken genommen. Die geheimnisvollen Kräfte, die in dem Bärenhormon
schlummern, beschäftigen Wildbiologen wie Mediziner gleichermaßen in „Schlafen
wie ein Bär“ (3 SAT), bzw. „Das Geheimnis der Bären“(NATIONAL GEOGRAPHIC).